München | Gewerkschaft NGG und Landesinnungsverband vereinbaren monatliche Tarifsteigerung um 67 EUR und kräftige Anhebung der Ausbildungsvergütungen
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Landesinnungsverband des bayerischen Fleischerhandwerks (LIV) einigten sich am 19. Mai 2021 auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten in bayerischen Metzgereien. Damit steigen die tariflichen Mindestentgelte ab 1. Juni 2021 um einheitlich 67 Euro im Monat für Vollzeitkräfte. Um die Branche für die Berufswahl junger Menschen attraktiver zu machen, wurde eine kräftige Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 EUR im ersten und zweiten Ausbildungsjahr auf 850 EUR bzw. 950 EUR und auf 1.100 EUR im dritten Ausbildungsjahr vereinbart.
Werner Braun, stellv. Landesinnungsmeister des Fleischerverbandes Bayern und Vorsitzender der Tarifkommission sagt zum Tarifabschluss: „Mit der Anpassung der Mindestentgelte für die Beschäftigten haben wir einen Kompromiss gefunden, der beiden Seiten trotz der derzeit schwierigen Bedingungen gut zu Gesicht steht. Die überdurchschnittliche Anpassung bei den Ausbildungsvergütungen war uns ebenso wichtig, denn unsere Mitarbeiter/innen sind das Kapital der Betriebe. Mit den verhandelten Vergütungen braucht sich das Metzgerhandwerk nicht verstecken. Im Gegenteil - wir zeigen damit, dass eine Ausbildung im Handwerk attraktiv ist und wir mit anderen Branchen sehr wohl mithalten.“
Kurt Haberl, stellvertretender Landesbezirksvorsitzender der NGG Bayern und Verhandlungsführer auf Gewerkschaftsseite: „In sachlicher und konstruktiver Verhandlungsatmosphäre ist uns ein Tarifabschluss gelungen, in dem sich eine Wertschätzung für die Leistungen der Beschäftigten in einer „systemrelevanten“ Branche widerspiegelt. Der einheitliche Erhöhungsbetrag begünstigt die Entgeltgruppen mit niedrigerem Einkommen. Die Ausbildungsvergütungen liegen nun im Vergleich zu anderen Handwerksbranchen im oberen Bereich und haben auch gegenüber der Industrie deutlich aufgeholt.“